06.05.05 - Yoho, Glacier, Revelstoke

Der heutige Tag sollte hauptsächlich aus Fahren bestehen. Kameltreiber Alex weckt uns um 8 und schon gegen 9 gehts los. Um vor dem langen Sitzen nochmal etwas in Bewegung zu kommen fragen wir in einer Touristeninformation nach Wanderwegen und wandern schließlich zu den Wapta Falls in der Nähe der Stadt Field. Auch diese Wasserfälle sind sehr beeindruckend; sie verursachen eine kühle und sehr feuchte Brise, die uns teilweise bis auf die Knochen durchnässt. Nach dem 9 km langen Weg bin ich doch ziemlich geschafft.

In der Touristeninformation erhalten wir außerdem einen Hinweis auf einen Zeltplatz in Revelstoke, einer Stadt an der Grenze des Mt. Revelstoke National Parks weiter westlich gelegen. An diesem sagenumwobenen Orte soll es sogar kostenlose Duschen geben. Duschen...endlich mal wieder...das muss ein Traum sein. Ein kurzer Anruf bestätigt dass a) dieser Zeltplatz existiert, b) er für Zelte geöffnet ist und c) er nicht ausgebucht ist. Das hört sich nach dem gestrigen Zeltplatzdebakel geradezu göttlich an. Nun haben wir ein Ziel! Unser Weg wird durch 3 Nationalparks führen: Yoho, Glacier und Mt. Revelstoke. Ob die Vorfreude auf die Dusche oder doch eher der nicht funktionierende Tacho schuld ist kann ich nicht sagen, zumindest werden wir von einem Polizisten angehalten da wir zu schnell fahren. Angeblich 122 statt erlaubter 90 km/h...dieser Spaß kostet Alex 196$ :-(.

Je weiter wir gen Westen fahren, desto frühlingshafter wird es.Die Blätter an den Bäumen werden mit jedem Kilometer immer größer und grüner. Die Berge werden flacher und das Wetter wird besser. Es fühlt sich jetzt wirklich nach Frühling an. Schon jetzt ist die Entscheidung, hier länger zu verweilen quasi getroffen. Auch unsere Uhren müssen wir umstellen, wir haben nun pazifische Zeit und sind somit 9h hinter der deutschen Zeit.

Der Zeltplatz erweist sich als ebenso traumhaft wie die restliche Umgebung. Wir haben Strom, grüne Wiesen, Duschen und sogar einen kleinen Badesee. Wir sind im Himmel...im Camperhimmel. Der Zeltplatz wird von einem Deutschen geführt und auch sonst laufen hier ziemlich viele Deutsche rum. Nicht unbedingt das, wass ich erwartet habe, aber egal. Feuerholz kostet hier extra - soll dafür aber angeblich trocken sein. Angeblich...es ist teilweise doch sehr feucht. Außerdem sind die Holzscheite sehr groß...was allerdings kein Problem für Hackmeister Alex darstellt, der den Umgang mit der Axt in zahlreichen Diablo II - Sessions geübt hat. Ein wahrer Meister...

Schließlich brennt das Feuer und wir lassen den Abend gemütlich mit Bier, Wurst, Steak und Bohnen (wichtig für das Zeltklima ;-)) ausklingen. Gerade als wir die Laptops auspacken beginnt es zu regnen. Eine Verlängerungsschnur von der Steckdose ins Auto löst aber auch dieses Problem. Morgen erkunden wir die Gegend...


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