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Die schöne Frühlingssonne heizt unser Zelt auf, so dass die Temperaturen gegen 10 nicht mehr ertragbar sind. Aber über den Frühling wollen wir uns nach 7 Monaten Winter nicht beschweren. Unser erster Wanderweg nennt sich ganz lyrisch "Inspiration Woods". Er führt wie der Name schon vermuten lässt mitten durch einen Wald und erweist sich teilweise als sehr steil. Laut Broschüre sind 600 m Höhenunterschied auf 3 km zu bewältigen, das kann aber nur ein Druckfehler sein, denn so steil ist es nun auch wiedern nicht. Natürlich klettern und kraxeln wir wieder abseits des Pfades und lassen uns von Wald zu weiteren Schandtaten inspirieren. Der Tag hat schließlich erst begonnen... |
Unser nächster Wegpunkt ist der örtliche Staudamm, wo wir an einer Führung teilnehmen. Unter Volllast produziert er satte 2000 MW an Strom und deckt damit 20% des Strombedarfs der Provinz British Columbia. Leider dürfen keine Kameras mitgenommen werden, da man auch in Kanada nach dem 11. September unter erhöhter Paranoia leidet. Von Außen dürfen wir allerdings Fotos machen. Mit ~120 m Höhe ist dieser Damm ein sehr beeindruckendes Bauwerk. |
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Für einen weiteren Wanderweg haben wir noch Zeit und entschließen uns, mal wieder einen Wasserfall anzusehen, da wir das schon lange nicht mehr getan haben ;-). Wir wandern rund 30 Minuten zu den "Begbie Falls". Dort angekommen sehen wir uns wieder einem wahren Paradies an Klettermöglichkeiten gegenüber. Über Felsen und Baumstämme bahnen wir uns den Weg vom oberen zum unteren Aussichtspunkt. |
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Bisher haben wir aber nur eine Seite des Flusses gesehen und suchen deshalb fieberhaft nach einer Überquerungsmöglichkeit. Ein quer liegender Baumstamm erweist sich als mögliche Brücke. Während Alex mutig die balancierende Ballerina mimt und hinüber läuft, entscheide ich mich für die sichere Methode...ich traue meinem Gleichgewichtssinn nicht. |
Ganz so sicher ist diese Methode aber nicht...auf den letzten Zentimetern rutsche ich ab, reiße mir die Hose an einem Ast auf, und falle mit den Füßen ins Wasser. Nasse Schuhe...endlich mal wieder! Ich hatte schon fast vergessen wie das ist. |
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Irgendwie müssen wir auch wieder zurück ans andere Ufer...aber diesem satanischen Baumstamm aus der Hölle traue ich nach meinem kleinen Unfall nicht weiter, als ich ihn werfen kann - also scheidet zurückbalancieren aus. Wir klettern am Ufer entlang und gelangen an ein steiniges Flussdelta, durch das der Fluss in einen See mündet. Es gibt nirgendwo eine Stelle die schmal genug wäre, um einfach ans andere Ufer zu springen. Wir suchen uns einen großen Baumstamm und schleppen ihn zum Ufer... |
Zwar können wir den Baumstamm quer über den Fluss legen, aber die ganze Konstruktion ist um Größenordnungen wackliger als der Hinweg. Schließlich entscheidet sich Alex, wieder über den gleichen Weg zurückzugehen während ich meinem neuen Hobby fröhne: Flusswaten. Es ist ein herrliches Gefühl, mit nassen Schuhen durch die Gegend zu stapfen. Immerhin bin ich schneller am anderen Ufer. |
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Dort angekommen ist meine erste Amtshandlung die Entfernung unrechtmäßig in meinen Schuhen geparkten Wassers. Nachdem mir das Wasser nun nicht mehr bis zu den Knöcheln steht, können wir uns auf den Heimweg machen. Zuvor allerdings genießen wir noch kurz die Landschaft. Auf dem Zeltplatz grillen wir wieder und nutzen die Gelegenheit um Wäsche zu waschen. Morgen geht es weiter... |
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Einen Tag zurück... |
Einen Tag weiter... |
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