04.05.05 - Jasper Tag 3

Heute haben wir uns einen Wanderweg am Athabasca River und einem etwas kleineren Flüßchen ausgesucht. Bevor es losgehen kann werden noch ein paar kleinere Einkäufe erledigt und ich kaufe mir Wanderschuhe, weil meine alten den Geist aufgegeben haben. Der Fluss ist sehr zerklüftet, hat viele Nebenarme und kleine Inseln. Ich würde ja zu gern mal auf eine dieser Inseln kommen...

Wir schlagen wieder einen Pfad durchs Dickicht ein und fühlen uns schon bald wie in einer Gegend, die noch nie von einem Menschen betreten wurde - abolut unberührter, ursprünglicher Wald. Aber Tiere scheint es hier zu geben. Fleischfressende Tiere. Fleischfressende Tiere, die sehr große andere Tiere verspeisen...die Knochen, die wir finden beweisen das. Das sind doch Tierknochen, oder...?

Wie immer gilt: Der richtige Weg ist für Anfänger. Selbst Brücken brauchen wir nicht, weshalb wir durchs Wasser waten - naja, eher über Steine steigen...

Das Durchs-Wasser-Waten kommt dafür jetzt..wie eingangs erwähnt, will ich auf so eine Insel und schaffe es auch über Baumstämme und Steine relativ trocken drüben anzukommen. Nur der Rückweg gestaltet sich als schwierig. Am anderen Ende der Insel angekommen stehe ich vor einer Entscheidung - den slben Weg zurückgehen oder durch den Fluss auf die andere Seite waten. Ich entscheide mich fürs - Trommelwirbel - Waten. Hosen hochkrempeln und ab dafür. PS: Liebe Kinder, nicht nachmachen, denn nasse Schuhe sind sehr unangenehm...

Meine kleine Inseleskapade zwingt uns zu einem anderen Rückweg - direkt am Flussufer, welches immer schmaler wird und schließlich nur noch aus teilweise lockeren Schieferplatten besteht. Eine schöne Kletteraktion, die uns aber wieder an unseren Ausgangspunkt führt.

Oben angekommen überredet Alex uns noch, auf einen kleinen Berg zu klettern, den Old Fort Point, 1170m hoch gelegen. Der Aufstieg erweist sich als klischeehaft, da hinter jedem vermeintlichen Gipfel ein neuer lauert. Ziemlich anstrengend, aber es lohnt sich. Die Belohnung ist eine wunderschöne Aussicht und eine hautnahe Begegnung mit einem blutrünstigen, hochgefährlichen Mufflon. Nagut, hier übertreibe ich, das Tier war friedlich und hat mich freundlich angehechelt. Auf dem Rückweg schließlich passiert etwas unerfreuliches: Alex vergisst seinen Rucksack, seine Kamera und seine Jacke auf dem Autodach. Irgendwann beim Fahren hört Andreas ein Rumpeln - die Sachen liegen auf der Straße. Die Kamera wurde beschädigt, der Rucksack schmutzig von einem geplatzten Senfglas. Zum Glück haben wir die Jacke etwas weiter zurück auch wiedergefunden - sie war prall gefüllt mit Geld, Kreditkarte etc. Dummerweise ist die Kamera unbenutzbar...ein Objektiv angebrochen und sie kann keine Speicherkarten mehr lesen. Dazu kommt, dass der Zeltplatz nun mit Wohnmobilen überflutet ist: Eine Gruppe Holländer hat hier offensichtlich einen Zwischenstop auf einer geführten Wohnmobil-Reise...mir fehlen die Worte...:-/


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