03.05.05 - Jasper Tag 2

Wir stehen am Morgen auf und uns fällt ein, dass wir ja den Zeltplatz noch für eine weitere Nacht bezahlen müssen. Wir kratzen unsere letzten Pennies zusammen und kommen doch glatt auf die benötigten 14$. Dummerweise ist der Umschlag zu dick...er bleibt im Einwurfschlitz (man bezahlt hier durch ein Selbstregistrierungssystem) stecken und bewegt sich weder vor noch zurück. Das rumracken am Umschlag hat nur einen Effekt - er reißt und zieht 2$ mit sich hinab in den Kasten...trotz sofort angelaufener Rettungsaktion mit einer Pinzette, um die einzelnen Geldstücke zu greifen. Aber das ist ja egal, schließlich ist das Geld ja da, wo es sein soll...

Wir entscheiden uns für einen 4 km langen Wanderweg - quasi so als Einstieg. Er führt an einem Fluss entlang und schon bald wird klar: Den vorgetrampelten Weg nehmen ist für Lamer ;-). Abseits der Pfade wartet das wahre Abenteuer. Wir bahnen uns unseren Weg durch ein trockenes, steiniges Flußbett, um plötzlich festzustellen, dass uns der Weg durch eine Felswand versperrt wird. Aber wir finden immer einen Weg - hier machen sich die unzähligen Kletterstunden im Sportzentrum den Uni bezahlt.

Oben angekommen erwartet uns die nächste Herausforderung: Ein Baumstamm liegt quer über dem Fluss und vermittelt das trügerische Gefühl, man könne ihn als Brücke verwenden. Ein kurzer Test zeigt: dieser Baumstamm trägt das Gewicht eines ausgewachsenen männlichen Individuums der Spezies Homo sapiens nicht. Mit vereinten Kräften gelingt es uns, den Baumstamm ins Wasser zu stürzen. Der männliche Spieltrieb hat wieder gesiegt!

An einem Wasserfall angekommen brauchen wir ein Kamerastativ - und was macht sich da besser als übereinandergestapelte Steine. Die Konstruktion erfüllt ihren Zweck und weckt unseren Ehrgeiz - nach mehreren Anläufen und mit hilfe stabilisierender Kieselsteine (die genauen statischen Berechnungen seine hier für den Laien weggelassen) errichten wir doch ein ganz ansehnliches Bauwerk, welches leider bei einem weiteren Ausbauversuch halb einbricht und dann zerstört wird.

Es geh weiter durch das Flussbett in eine etwas engere Schlucht, durch die ein recht kühler Wind bläst. Ein in de Schlucht eingeklemmter querliegender Baumstamm verleitet geradezu zu einem Selbstauslöserbild. Wir postieren die Kamera auf einem Stein (das haben wir ja vorher geübt ;-)), ich setze mich schon auf den Stamm und Alex sprintet nach Drücken des Auslösers zu mir. Dummerweise sitzt der Stamm nicht ganz fest und rutscht genau im Moment des Auslösens rund 20 cm ab. Keine Sorge, es ist nichts passiert, wir haben nur einen Lachkrampf bekommen...das Bild wurde natürlich nochmal wiederholt und ist auch was geworden.

Der Weg wird immer beschwerlicher und kurz bevor wir gezwungen sind, wieder auf den eigentlichen Weg zu gehen, müssen wir wirklich einen Baumstamm als Brücke verwenden. Dieser jedoch hält uns - zum Glück, denn rechts und links lauert tiefes kaltes Gebirgsbachwasser. Nachdem wir dann wieder auf dem Weg sind und unser Ziel, eine Brücke, erreicht haben, machen wir uns wieder auf den Rückweg - diesmal allerdings auf einem fertigen Weg - auch Abenteurer brauchen mal eine Pause! ;-)

Wieder zurück auf dem Zeltplatz wird der Grill angeschmissen und alles verläuft völlig unspektakulär. Naja, wir haben uns heute eine andere Axt geborgt, mit der das Holzhacken wesentlich besser geht. Der Spaß fängt an, als es zu regnen beginnt. Wir setzen uns ins Auto und alles ist gut - nur ist es dunkel und Alex neidisch auf meine Kopflampe. Ich gebe sie ihm gnädigerweise - denn ich kann jede Taschenlampe in eine derartige kopfmontierte Leuchteinheit umwandeln! Wer braucht schon Haare...;-)


Einen Tag zurück...

Einen Tag weiter...